Für jemanden aus dem Alpenvorland ist es mitunter normal, dass man abends entscheidet am nächsten Tag einen 3000er zu besteigen. Manchmal packt man erst früh morgens seinen Rucksack bevor es mit Bus, Fahrrad oder Bahn zum Zielort und Start seiner geplanten Tour geht. Bei der Besteigung des Mont Blanc ist schon weitaus mehr Vorbereitung nötig. Die Ausrüstung muss sorgfältig ausgewählt werden und sollte vorab getestet worden sein. Für die meisten ist es auch ratsam, sich einem kundigen Bergführer anzuvertrauen, anstatt die Tour auf eigene Faust zu begehen. Und natürlich muss man sich einige Tage akklimatisieren, um mit der Höhe zu Recht zu kommen. Übernachtungen sind in der Region schon selbst im „Flachland“ kurzfristig schwer zu bekommen. Auf den Berghütten im Mont Blanc Gebiet kann es im Sommer mitunter sogar unmöglich sein. Selbst Notlager sind dann bereits überfüllt. Mein Freund und ich haben uns ebenfalls einen Bergführer anvertraut, da wir keine umfangreichen Kenntnisse über die Begehung von Gletschern haben.
Ein Bergführer trägt eine enorme Verantwortung und die Besteigung des Mont Blanc über die Cosmiqueroute verlangt an einer Stelle eine senkrechte, 70 Meter hohe Eiswand hinauf und hinab zu klettern. Daher testet ein Bergführer in der Regel die Fähigkeiten seiner Schützlinge vorab. So waren die ersten beiden Tage für Dani und mich quasi das Beschnuppern mit dem Bergführer und zugleich die erste Übernachtung in großer Höhe zur Akklimatisierung. Der Aufstieg erfolgte von Chamonix aus bis zur Übernachtung auf der Trienthütte auf der Schweizer Seite. Danach ging es wieder nach Chamonix mit Übernachtung und anschließend zum Ausgangspunkt unserer Tour auf die Cosmique Hütte, wo wir bis zur Mont Blanc Besteigung am 5ten Tag nächtigten.