2022 wird der Ötztaler Radmarathon das vorerst letzte Mal Ende August ausgetragen. 2023 findet eine Terminverschiebung für die Veranstaltung von Ende August/ Anfang September hinein in den Juli statt. Ende August ist heißes Wetter in den Alpen eher selten, Schnee hingegen mit höherer Wahrscheinlichkeit anzutreffen. So blicken wir nun das letzte Mal auf die Wetterlage Ende August für den wohl bekanntesten Jedermann-Radmarathon im deutschsprachigen Raum.
Wetterlage 28. August 2022 (Stand 25.08.22)
Nördlich der britischen Inseln liegt ein kräftiges Hochdruckgebiet, an dessen Ostflanke kühle Luft nach Mitteleuropa gelangt. Die dazugehörige Bodenkaltfront eines kleinräumigen Ostseetiefs liegt Sonntag über Deutschland und nähert sich dem Alpenraum. Über dem Alpenraum liegt eine feucht-warme Luftmasse. Die Luftschichtung ist generell leicht labil und die Labilität nimmt im Tagesverlauf zu. Es ist daher am Renntag mit zunehmender Bewölkung und zunehmendem Schauer- und Gewitterrisiko zu rechnen. Aufgrund des erhöhten Feuchtegrads der Luft sowie der labilen Luftschichtung, kann es ganztägig zu Regenschauern im Alpenraum kommen. Da keine nennenswerte Höhenströmung vorhanden ist, bewegen sich Schauer nur zögerlich und können daher an Ort und Stelle länger Verweilen mit entsprechend hohen Regenmengen. Die Luftdruckgegensätze sind eher schwach ausgeprägt, dennoch kann es durch lokale Kanalisationseffekte, Thermik und Gewitter mitunter zu böig auflebendem Wind kommen.
Wie sicher ist die Prognose?
Die Großwetterlage wird von allen Wettermodellen im Groben gleich skizziert. Im Detail gibt es hinsichtlich der Labilität durch Tiefdruckeinfluss Unterschiede. Gerade diesbezüglich kann sich die Vorhersage in den nächsten Tagen noch ändern. Sehr sicher ist, dass die feucht-warme Luftmasse im Alpenraum im Tagesverlauf eine zunehmende Labilisierung erfährt und das Regenrisiko damit weiter erhöht.
Achtung Wetterapps/-anbieter!
Nicht jede Wetterapp oder -internetseite hat ein eigenes oder anderes Wettermodell. So können von 10 Apps unterschiedlicher Anbieter auch acht das gleiche Modell verwenden und daher das gleiche Wetter vorhersagen. Dadurch dass acht von zehn Wetterapps das Gleiche vorhersagen, wird es nicht wahrscheinlicher!
Was bedeutet das für das Rennen?
Zum Rennstart ist es kühl und mit hoher Wahrscheinlichkeit trocken, jedoch können bei dieser Wetterlage regionale Regenschauer selbst am frühen Morgen und Vormittag auftreten. Nächtliche Schauer des Vortags sollten bis in die Morgenstunden abgeklungen sein, hinterlassen aber neben Restbewölkung mitunter feuchte Straßen, was besonders bei den Abfahrten zum und vom Kühtai beachtet werden muss. Die Bewölkung nimmt im Tagesverlauf zu. Der Bedeckungsgrad und damit einhergehend der Sonnenschein haben einen merklichen Einfluss auf die gefühlte Temperatur. Die höchsten Temperaturen werden wie gewohnt am Fuß des Timmelsjochs erreicht und liegen im gemäßigt warmen Bereich. Die Schauertätigkeit steigt im Rennverlauf stark an. Einzelne Gewitter sind möglich. Mit einsetzendem Niederschlag sinken die Temperaturen und bewegen sich auf den Pässen im kühlen bis kalten Bereich.
Fazit: Wetter Ötztaler Radmarathon
Am Sonntag ist aufkommender Regen sicher. Ganztägig ist Regen möglich, mit der höchsten Regenwahrscheinlichkeit am Nachmittag. Die schnelleren Fahrer könnten trocken ins Ziel kommen, sollten sich aber für Regen wappnen. Für langsamere Teilnehmer ist eine Regenjacke auf jeden Fall Pflicht.
UPDATE 27.08.2022: nachdem am Freitag die Wettermodelle eine insgesamt pessimistischere Vorhersage angesteuert hatten, deuten sich nun nach einem kühlen Start wieder gemäßigt-warme Temperatur zur zweiten Rennhälfte an. Mit einer merklichen Abkühlung ist durch Schauer und Regen am späteren Nachmittag zu rechnen. Die Regenwahrscheinlichkeit am Vormittag ist zwar leicht erhöht und sollte einkalkuliert werden (Regenjacke mitführen), jedoch ist erst am Nachmittag mit hoher Sicherheit mit einsetzendem Regen zu rechnen.
Besonders bei Abfahrten und den unbekannteren Streckenabschnitten ist angemessener Abstand unter den Fahrern wichtig, um Kollisionen zu vermeiden. Bei schlechteren Straßenverhältnissen auf schmaleren Straßen ist ein plötzlichen Ausweichen z.B. vor Schlaglöchern einzuplanen. Ein paar Sekunden hier weniger kosten weniger Zeit als ein Sturz.
Allen Teilnehmern eine gute Fahrt!
Ein Update erfolgt Samstag
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