Allgemeine Informationen zum Brevet:
Beim Alpenbrevet gibt es die Möglichkeit zwischen Strecken unterschiedlicher Länge zu wählen (https://www.alpenbrevet.ch/strecken.html). Bei der kürzesten Variante, der sog. Bronzetour ist der Start um 08:45 Uhr in Meiringen und Ziel in Andermatt. Die Strecke führt über eine Distanz von 68 Kilometern und Steigung von 2396 Höhenmetern. Pässe sind der Grimselpass (2164m) und Furkapass (2429m).
Die klassischen Alpenbrevet-Strecken starten in Andermatt gemeinsam um 06:45 Uhr. Die Touren heißen Silbertour (3 Pässe – 120km – 3675m Steigung), Goldtour (4 Pässe – 160km – 5094m Steigung), Platintour (5 Pässe – 264km – 6831m Steigung). Die ersten zwei Pässe sind für drei alle Strecken gleich: Sustenpass (2224m) und Grimselpass (2164m). Die Silbertour führt anschließend über den Furkapass (2429m) nach Andermatt zurück. Für Gold- und Platintour folgt als dritter Pass der Nufenenpass (2478m). Dann teilt sich der Weg. Die Goldtour hat als letzten vierten Pass den Gotthardpass (2180m) im Programm. Bei der Platintour muss anschließend noch der Lukmanierpass (1914m) und der Oberalppass (2044m) bewältigt werden. Die Wetterprognose ist für die klassischen Strecken aufgeschlüsselt.
Wetterbedingungen – Stand Dienstag 20.08.:
Das Fahrerfeld wird sich nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Strecken aufteilen, auch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Fahrer bedingen ein Auseinanderfallen des Fahrerfeldes. Dementsprechend werden sich auch die Wetterbedingungen für die einzelnen Fahrer selbst für dieselbe Tour unterscheiden. Die Wetterprognose für die einzelnen Pässe wird für eine mittlere Geschwindigkeit des zu erwartenden Hauptfelds angegeben. Bei wichtigen Abweichungen für schnellere und auch langsamere Fahrer, ist ein Hinweis hinzugefügt. Für die Wetterprognose werden unterschiedliche Modelle (zwischen-) staatlicher Wetterdienste (Frankreich, USA, England, Deutschland u.a.) herangezogen. Naturgemäß gibt es mehr oder weniger große Abweichungen zwischen den Modellen. Bei der Vorhersage handelt es sich um ein Konglomerat der Modellprognosen mit dem Extrakt der höchsten Wahrscheinlichkeit, welche naturgemäß für die meisten Wetterlagen eine gewisse Unsicherheit (Wahrscheinlichkeit einer Abweichung) enthält.
Großwetterlage: Ein Hoch, welches sich zur Wochenmitte noch über Zentraleuropa befindet, zieht zum Wochenende allmählich nach Osteuropa weiter. Im Gegenzug wandert eine vorhandene Austrogung vom Atlantik, unter zeitweilig leichter Intensivierung, über Frankreich und Spanien hinweg in den westlichen bis zentralen Mittelmeerraum. Dort bildet sich ein schwaches Tief über dem Golf von Genua. Besonders am Freitag wird auf der Alpensüdseite feucht-warme Luft gegen die Alpen geführt was zu teils ergiebigen Niederschlägen in Form von Schauern und Gewittern führt. Am Samstag bildet sich südlich der Alpen vorübergehend ein abgeschlossenes Höhentief, was mit einer anhaltenden Labilisierung der feucht-warmen Luftmasse auf der Alpensüdseite verbunden ist.
Für die Nacht von Freitag auf Samstag bedeutet dies ein Abklingen der Regengüsse in den Schweizer Alpen. Lokal sind jedoch Schauer und Regen noch bis in die Morgenstunden möglich. Durch nächtliche Abkühlung in Kombination mit vorhandenen Restfeuchte nach Niederschlägen ist lokal mit Nebelbildung zu rechnen. Bereits zum Morgen kann – mit einsetzender Einstrahlung nach Sonnenaufgang und aufgrund der vorhandenen labilen Schichtung der Luftmasse – mit der Entwicklung erster ganz lokaler Schauer gerechnet werden. Auch leichter Regen bei vorhandener gesättigter Luft (Nebel, tiefere Wolkenschichten) ist nicht völlig ausgeschlossen, wenn auch wenig wahrscheinlich. Im Tagesverlauf steigt die Wahrscheinlichkeit für Schauer und gewittrige Regengüsse immer weiter an. Durch die gering ausgeprägte Höhenströmung, können Schauer und Gewitter mitunter kaum merklich oder gar nicht ziehen und an Ort und Stelle verharren, was zu einer Art Dauerregen auf einer Passseite führen kann. Die Bewölkungsverhältnisse sind in den einzelnen Talabschnitten schwer von den Modellen einzugrenzen. Tendenziell nimmt die Quellwolkenbildung und Niederschlagsneigung im Tagesverlauf zu.
Aus den oben beschriebenen Bedingungen lassen sich folgende Wetterbedingungen für die jeweiligen Pässe abschätzen:
Sustenpass (Silber-, Gold-, Platintour): Start in Andermatt und Auffahrt mit hoher Wahrscheinlichkeit trocken, geringes Regenrisiko von 5 Prozent. Temperatur zum Start bei ca. 10 Grad. Überwiegend Sonnenschein bei einigen Wolken. Temperatur im Gipfelbereich bei rund 8 Grad.
Grimselpass (Silber-, Gold-, Platintour) : Auffahrt bei Sonne und Wolken mit noch Regenwahrscheinlichkeit 5 Prozent. Temperatur von Tal bei rund 19 Grad bis 13 Grad auf dem Gipfel. Temperatur nach Abfahrt rund 23 Grad.
Furkapass (Silbertour): Auffahrt bei Sonne und einigen Wolken, Regenwahrscheinlichkeit 10 Prozent. Temperatur oben rund 11 Grad.
Nufenenpass (Gold-, Platintour): Auffahrt mit steigendem Regenrisiko auf 15 Prozent, etwas zunehmende Bewölkung. Gipfeltemperatur 15 Grad. Ankunft Airolo bei rund 22 Grad.
Gotthardpass (Goldtour) : Auffahrt bei 20 Prozent Regenrisiko (Schauer, Gewitter), zunehmende Bewölkung. Gipfeltemperatur bei 12 Grad.
Lukmanierpass (Platintour): Überwiegende Bewölkung. Auffahrt bei anfangs 26 Grad, steigendes Regenrisiko auf 30 Prozent. Gipfeltemperatur 16 Grad. Abfahrt nach Disentis mit 21 Grad bei Ankunft.
Oberalppass (Platintour): Überwiegende Bewölkung. Regenrisiko steigend auf 35 Prozent. Gipfeltemperatur 10 Grad.
Update Donnerstag 22.08.2019
Die Tiefdruckintensivierung wird von den Modellen schwächer eingeschätzt als es zu Beginn der Woche der Fall war. Dementsprechend ist die Schauer- und Gewitteraktivität in der Südschweiz am Freitagabend und in der Nacht zu Samstag etwas vermindert, was die Wahrscheinlichkeit für Regen zu Beginn des Rennens weiter heruntersetzt. Die nächtliche Abkühlung wird durch fehlende Wolken über weiten Teilen des Kurses stärker ausfallen. Die Temperaturkontraste am Morgen zwischen schattigen Streckenabschnitten und sonnenbeschienenen Abschnitten werden verstärkt. Die Entwicklung von Schauern und Gewittern im Tagesverlauf des Renntages setzt etwas verzögert ein, wobei der Schwerpunkt im Alpenraum nun weiter südlich und östlich liegt, als in den Berechnungen zu Wochenbeginn. Bei den meisten Wettermodellen werden erste Schauer und Gewitter ab ca. 15 Uhr erwartet. Die Wahrscheinlichkeit für lokale Gewitterschauer steigt bis ca. 19 Uhr an und geht in den Abendstunden wieder zurück.
In Kürze: Am Wahrscheinlichsten ist ein trockener und kühler Start bei Sonne und einigen Wolken. Das Abklingen nächtlicher Schauer am Morgen ist nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich (5 Prozent). Bis Mittag ist es bei Sonnenschein trocken (Regenwahrscheinlichkeit immer noch gering). Im Laufe des Tages bis zum Abend hin dann Entwicklung von Quellwolken mit lokalen Schauern und Gewittern. Passgenaue Vorhersage dabei nicht möglich, jedoch Schauerwahrscheinlichkeit auf den Pässen der Platinstrecke etwas höher.
