Klimawandel – was ändert sich für den Radsport im Urlaub und Trainingslager

Das Klima ist im Wandel. Messdaten lassen eine Erwärmung in den letzten Jahrzehnten erkennen. Was bedeutet das für uns Radsportler? Kurz-kurz im Winter? Sengende Hitze im Sommer? Müssen wir zum Trainingslager im Frühjahr nicht mehr nach Mallorca, sondern bleiben lieber zu Hause? Verhageln uns Starkregen und Gewitter die Touren? Werfen wir in diesem Artikel einen kurzen Blick auf die Veränderungen, die bereits beobachtbar sind und lassen Radveranstalter und Radsportler aus verschiedenen Urlaubsregion zu Wort kommen, wie sie die letzten Jahre im Klimawandel erlebt haben.

Messungen zeigen einen klaren Trend zur Erwärmung in Europa. Ein oder zwei Grad mehr haben erhebliche Auswirkungen auf die Natur, aber beim Radfahren macht das zunächst nicht den großen Unterschied. Um den Einfluss auf den Radsport zu erfassen, muss man sich die Änderung des Wetters im Ganzen ansehen. Wetter besteht aus mehr als nur dem Parameter Temperatur. Trotz dieses klar erkennbaren Trends zur Erwärmung, beinhaltet das Wetter weitere Schwankungen. Veränderungen im Niederschlag, Wind, Sonne oder Luftfeuchtigkeit machen sich beim Sport unter freiem Himmel deutlich bemerkbar. Was macht unser Wetter aus? Es sind in diesem Fall vor allem die Wetterlagen. Der Einfluss der Klimaveränderungen auf die Wetterlagen ist schwer zu quantifizieren. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die sich in ihren Ergebnissen teilweise widersprechen. Dennoch zeigen sich in den letzten Jahren Muster, die sich stetig wiederholen.

Aufstieg zum Col du Sabot in Frankreich

1975 sang der Holländer Rudi Carell „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ mit der Liedzeile: Ein Sommer wie er früher einmal war, mit Sonnenschein von Juni bis September und nicht so nass und so sibirisch wie im letzten Jahr. Nun, wechselhaftes Sommerwetter war für Mitteleuropa bisher eher die Regel denn eine Ausnahme und nur der persönliche Wunsch nach einem heißen Sommer war Vater des Gedankens, bzw. des Songtextes.

Mitteleuropa liegt in der Westwindzone. Wie der Name bereits vermuten lässt, herrschen Winde aus westlichen Richtungen vor. Häufig erreichen Tiefausläufer Europa vom Atlantik mit feuchter Luft und dazwischen gibt es kurzzeitig Hochdruckeinfluss. Dabei wechseln sich Regentage mit freundlichen, trockenen Tagen ab und die Temperaturen haben keine großen Extreme. Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Immer öfter verbleiben stabile Hochdruckgebiete über Zentraleuropa oder aber Tiefdruckgebiete bewegen sich nur langsam vom Fleck. Starkregen und Überflutungen mit Jahrtausendhochwasser treten auf oder im anderen Fall extreme Hitze und Trockenheit mit Waldbränden.

Die Forschung dieser Änderung der Wetterlagen steckt noch in den Kinderschuhen. Achtung Spoiler: Ein ausführlicher Artikel zu den Änderungen der Wetterlagen im Klimawandel wird hier auf meinem Blog folgen. Ursache der Veränderung ist sehr wahrscheinlich die größere Erwärmung an den Polen im Vergleich zu anderen Erdteilen. In einigen Regionen Zentraleuropas gab es die letzten Jahre besonders im Frühjahr beständiges Hochdruckwetter mit anhaltender Trockenheit. Im Gegenzug fielen in eher von Dürre bedrohten Regionen, wie Spanien oder Griechenland, größere Regenmengen. Hören wir uns an, wie die Veränderung in unterschiedlichen Urlaubsregionen des Radsports empfunden werden. Ich übergebe im Folgenden nun das Wort an Radsportler und Veranstalter.

Schneewände am Timmelsjoch am Tag der Passöffnung nach der Wintersperre

Alpenraum: Die Alpenregion weist eine vergleichsweise stärkere Erwärmung bezüglich der globalen Temperaturzunahme auf: rund zwei Grad Temperaturerhöhung in den letzten hundert Jahren.

Oliver Schwarz, seit 2007 Geschäftsführer des Ötztal Tourismus, kann positives für den Radsport berichten. Jährlich startet in Sölden, im Ötztal, der legendäre Ötztaler Radmarathon: Für uns im Ötztal sind die wärmeren Sommer ein Segen für den Sommertourismus. Neben dem Wandern spielt dabei das Thema Rad mit all seinen Facetten eine zentrale Rolle – vom E-bike über den Ötztaler Radweg, der Bike Republic Sölden bis zum Ötztaler Radmarathon erlaubt uns das einzigartigen Rad-Angebot verbunden mit der spürbaren Erwärmung von Juni bis Ende September ein attraktives Programm für die Zielgruppe/n anzubieten.

Was sich im Ötztal zeigt, gilt auch für den gesamten Großraum Tirol. Nicht nur im Sommer, auch im Winter zeigt sich laut Rosanna Buchauer (Tirol Werbung GmbH) wie Radsportler die veränderten Klimabedingungen für sich nutzen können: In den letzten Jahren waren im Sommer sehr unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. In den vergangenen Sommern kam es immer wieder zu längeren Hitzeperioden und laut Aufzeichnungen des österreichischen Wetterdienstes (ZAMG) konnte mehr Sonne in den Sommermonaten beobachtet werden. Das hat bei uns die Nachfrage spürbar wachsen lassen. Vor allem Menschen aus den Städten kommen dann gerne ins kühlere, alpine Klima in den Bergen – diese Renaissance der Sommerfrische ist schon länger bei uns zu beobachten. Heuer zeigt sich der Sommer bisher dagegen etwas kühler. Das gemäßigte Klima gepaart mit der guten Infrastruktur macht das Land Tirol zu einem interessanten Trainingsgebiet für den Profisport – auch beim Rennradsport. Verschiedene Regionen Tirols sind besonders in den Monaten Mai, Juni und Juli bei Rennrad-Teams beliebt. Was den Winter betrifft, so wird es laut Expertenmeinung eine Zunahme der Variabilität von Temperatur und Niederschlag geben, wie zum Beispiel die Initiative Klima.Schnee.Sport, die sich aus einem Expertenteam aus Klima- und Sportforschungseinrichtungen zusammenschließt, erörtert. Es wird sowohl ausgeprägte Perioden mit anhaltendem Niederschlag in Form von Schnee als auch anhaltende Perioden mit wärmeren Temperaturen ohne Niederschlag geben. Gerade die Radfahrer konnten letztere Entwicklungen oft für sich nutzen und schon Ende Februar, Anfang März zum ersten Mal in die Pedale treten. Genaue Aussagen über das Wetter und den Niederschlag lassen sich allerdings nur schwer treffen, da es regional große Unterschiede gibt. Tirol ist als Sport- und Urlaubsland jedenfalls auf die veränderten Bedingungen eingestellt. Zum einen verfügen wir über hohe Kompetenz in Sachen Wintersport und technische Beschneiung. Dadurch kann die Schneesicherheit auch in Wintern mit weniger Niederschlag sichergestellt werden. Zum anderen bereitet sich der Tiroler Tourismus auf wechselhaftere Klima- und Wetterbedingungen vor, indem er schon längere Zeit in den Ausbau und die Ausweitung ergänzender Angebote außerhalb der Piste investiert.

Auch im Hochsommer Schnee. Aufstieg über die Kaunertaler Gletscherstraße

Der ehemalige Radprofi Paco Wrolich ist Radkoordinator bei Kärnten Werbung und verbrachte das ganze Jahr über immer sehr viel Zeit auf dem Rad. Ihm fällt daher der Klimawandel in Kärnten besonders auf: Gab es vor rund 10 Jahren am Wörthersee (in meiner Heimatregion) von Ende Oktober bis in den Februar hinein sehr viele Nebeltage am See, sind diese in den letzten Jahren kaum noch sicht- und spürbar. Fast das ganze Jahr über ist das Radfahren am Wörthersee heute möglich. Genau so steht es auch mit dem Schnee und Eis. Der Wörthersee war im Winter 2005/06 das letzte Mal zugefroren, damals fuhr ich mit den Schlittschuhen noch von Klagenfurt nach Velden und Retour, also rund 20 km in eine Richtung. Heute gibt es kaum noch Einbildung, von einer geschlossenen Eisdecke ist im Winter keine Rede mehr. Für das Radangebot in Kärnten generell ist das alles nicht unbedingt ein Nachteil. Die Radsaison fängt früher an und dauert länger in den Herbst hinein. Die Mountainbikegebiete sperren ebenfalls früher auf und die Lifte haben für dieses Thema bis Ende Oktober offen. Auch das war vor Jahrzehnten ganz anders. Hinsichtlich Rennradfahren bietet Kärnten auf Grund der oben erwähnten Tatsachen somit die aller besten Voraussetzungen für Rennrad- und MTB-Camps oder für familienfreundliches Radeln entlang der rund 1300km langen Radwege. Daher setzt Kärnten auch immer mehr Mittel in die Bewerbung als Raddestination. Was auf jeden Fall zugenommen hat, ist der Wind. Wir hatten zu meiner aktiven Zeit viel weniger Wind als heute. Dies sind meine bescheidenen kurzen Einschätzungen zu einem sehr leidigen und uns alle betreffenden Thema.

Auch weiter auf der Alpensüdseite in Südtirol lassen sich Veränderungen durch den Klimawandel feststellen. Michaela Zingerle von den BikeHotels Südtirol sagt dazu: Ich bin keine Meteorologin, was ich aber beobachten kann, ist das wir häufiger als früher einfach mehr schwere Gewitter haben. Also da ist dann gegen Abend wirklich Blitz und Donner mit teilweise Starkregen und Hagel. Und das aber immer sehr lokal, d.h. in einem Dorf kann das Gewitter toben und 7 km weiter ist nichts. Wir empfehlen unseren Gästen immer, wenn Gewitter vorausgesagt sind, die Touren früh genug zu starten und entsprechend gegen späten Nachmittag wieder im Hotel zu sein. Bei geführten Touren wird sowieso so verfahren. Wenn es Tage mit Kaltfronten gibt, dann kann es morgens um 6 Uhr schon donnern und blitzen. Aber die Kaltfronten können ja recht zuverlässig prognostiziert werden. Und an solchen Tagen ist es einfach besser, auf die Tour zu verzichten. Schlechtes Wetter verzieht sich in Südtirol eigentlich relativ schnell. Wenn man hört, dass Nordwind kommt, dann wirds trocken. Der Herbst insbesondere der Oktober ist in den letzten Jahren eine echte Sommerverlängerung geworden. Da kann man oft noch hochalpine Touren unternehmen. Natürlich kann ein früher Schneefall in höheren Lagen (zum Beispiel im August) dann auch einen Strich durch die Rechnung machen. s ist bei uns regional alles sehr unterschiedlich. Im Februar März fahren wir in den Dolomiten Ski, in der Gegend um Bozen kann man schon perfekt auf dem Rennrad trainieren, teilweise auch in Richtung Meran.

Südfrankreich

In der Region Südfrankreich finden jedes Jahr zahlreiche Etappen der Tour de France statt. Sie ist ein beliebtes Reiseziel für Radsportler. Einer der hier zu Hause ist, ist Cédrick Dubois, ehem. französischer MTB-Profi und Gewinner der L’Étape du Tour und Gravel Roc d’Azur in 2019. Er macht sich seine Gedanken über die Veränderungen in seiner Heimat und speziell der Umwelt: Es ist eine Tatsache, dass sich das Klima aufgrund der globalen Erwärmung verändert. Als Radfahrer, die wir jeden Tag im Freien Sport treiben, können wir jedes Jahr feststellen, dass das Wetter anders ist. Aber es ist nicht einfach, einen Zusammenhang mit der globalen Erwärmung herzustellen. Man benötigt Aussagen einer Langzeit-Statistik. Es gibt immer mehr Wetterwarnungen vor Sturm, Regen, Überschwemmungen und Erdrutschen in meiner Gegend. Es gibt immer mehr Wetterextreme. Einige Winter sind sehr trocken, die Wege sind dann sehr staubig. Im Januar gibt es Brände in den Wäldern. Manchmal gibt es mehrere Tage lang auch heftige Regenfälle. In diesem Winter habe ich 2 oder 3 Mal Wirbelstürme auf dem Meer gesehen, weil die Meerestemperatur so hoch war. Normalerweise ist es sehr selten, das zu beobachten. Aber es ist alles nur meine Wahrnehmung. Ich will nicht derjenige sein, der mit Sicherheit sagt, dass es auf die globale Erwärmung zurückzuführen ist. Vielleicht ist es nur ein Zufall? Natürlich ändert sich das Klima, aber es ist gefährlich, jede Hitzewelle darauf zurückzuführen. Was ich jedoch beobachten kann, ist, dass immer mehr Autos auf den Straßen fahren, immer mehr Urbanisierung stattfindet und immer mehr menschliche Aktivitäten dem Umweltschutz zuwiderlaufen. Ich glaube, wir stehen erst am Anfang. Ich bin wirklich pessimistisch, weil nichts getan wird, um das zu stoppen. Für meine alltäglichen sportlichen Aktivitäten ist es noch keine Extremsituation. An manchen Tagen spielt das Wetter einfach nur verrückt. Auf die Art und Weise, wie ich trainiere, nimmt es bisher keinen Einfluss. Aber wie werden die Sommer oder Winter in 20 Jahren aussehen?

Kanarische Inseln

Im Winter flüchten Radfahrer gerne vor Schnee und Kälte in den Süden und speziell die Kanarischen Inseln sind beliebt. Für Rennradfahrer gilt dabei besonders Gran Canaria als Insel der Glückseligen. Andreas Suppan, gebürtiger Oberösterreicher, der auf der Sonneninsel Gran Canaria ein exklusives Radsport-Center Cyclo Canaria eröffnete und damit sein Hobby zum Beruf machte stellt fest: Ich wohne nun seit 9 Jahren im Süden von Gran Canaria. Speziell diese Zone ist klimatisch bevorzugt und wird als die gleichmäßigste Klimazone der Welt betrachtet! Und dem ist auch tatsächlich so: Die Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten sind relativ gering: Im Winter haben wir normalerweise Tageshöchsttemperaturen zwischen 20 und 24 Grad, im Sommer zwischen 24 und 28 Grad (aktuell haben wir im Juli 2020 nur 24,8 Grad). Und dies hat sich eigentlich nach meinem Empfinden die letzten Jahre nicht geändert. Was ich aber festhalten möchte, dass sich die Niederschlagsmengen im Süden der Insel die letzten Jahre generell verringert haben. Auch sonstige klimatische Veränderungen wie Wind, Sonnenstunden etc. konnte ich eigentlich nicht feststellen. Die letzten Jahre habe ich im Sommer immer wieder meine Heimat besucht und gerade die letzten 3 Jahre sind mir die extremen Hitzeperioden in Österreich aufgefallen. Gran Canaria ist im Sommer im Vergleich dazu „kühl“. Auch habe ich auf Gran Canaria erst ein einziges Gewitter erlebt (und das war am Meer draussen), in Österreich schaut es da ganz anders aus.

Südosteuropa: Zypern

Thomas Wegmüller, ehemaliger Radprofi und Inhaber des lokalen Fahrradverleihs Bike Cyprus auf Zypern, lebt auf Zypern und verbringt einige Wochen im Jahr in seiner ursprünglichen Heimat, der Schweiz. Er erzählte mir:

Anfänglich 1995-1999 war ich in der Region Larnaca, im Osten der Insel. Bei viel Wind und wechselhafte Bewölkung waren, die Temperaturen sehr angenehm. Wenn wir vor Mitte April in die Berge fuhren, sind wir damals öfters am heißen Holzofen in Lefkara oder Kornos etwas länger sitzen geblieben, um uns wieder aufzuwärmen, da es auch garstig sein konnte, wenn man zu lange in den Bergstraßen herumturnte. Bei Schauerwetter fuhren wir früh genug wieder in die Ebene runter und konnten den Regenschauer in den Bergen entgehen oder wir legten einen taktischen Kaffeestop ein und warteten den Regen ab. Die Sommer waren schon damals teuflisch heiß. Im Winter gab es Blizzards und Schneestürme die von den Bergen bis ans Meer runterkamen, allerdings am nächsten Morgen wieder verschwanden.

Ab 2000-2011 war ich mit der Hauptbasis in Limassol an der Südküste, da war das Wetter öfters sehr Lokal verschieden, dazu erlebten wir die ersten dürre Jahre, mit fantastischem Wetter zum Radeln, aber katastrophalem Wasser Mangel. In Limassol konnte ich beobachten, dass es zwar eine Art Rhythmik zwischen den Jahren gab und eher trockene Frühjahre dann mit eher nassen Monaten wechselten. Generell war aber meist nach Mitte April fertig mit Regen. Aber es war auch möglich schon im Februar und März problemlos um die Schauer Vorhänge rum zu kurven, auch wenn es noch keine Wetter Apps gegeben hatte, in dieser Zeit. Was mir in den Jahren in Limassol auffiel, waren die Extremen Wetterkapriolen mit öfters schon 28-32 Grad Ende Februar und einmal sogar bis 38 Grad Ende März. Dann folgten sehr trockene Monate und zuletzt waren sogar praktisch alle Stauseen leer. Was auch besonders war, sind die Sandstürme die es meist Anfangs Mai für ein paar Tage gab, dann nochmals ein paar Tropfen Regen und danach war die Heizung wie auf Vollgas. Nach solch heißen Jahren, gab es dann immer öfter Jahre, die kurzzeitig starke Niederschläge brachten. Der Regen war nicht andauernd, aber immer wieder starke Schauer und dazwischen ein paar Stunden Sonnenfenster.

Mit Thomas auf Zypern unterwegs

Seit 2012 in Pissouri, bin ich mit meinen Guides sehr selten nass geworden. Das lag aber dann weniger am Wetter, als an den Gästen, die lieber auf trockener Straße eine Tour zum Hotel zurück abkürzten, als einen Kaffeehalt einzulegen und einen Regenguss abzuwarten. Als Profi bin ich ja sehr viel im Regen gefahren und ich konnte auch im Regen zuschlagen, aber Freude macht mir eigentlich nur das Radeln im Sonnenschein, den gibt’s zum Glück um Pissouri sehr viel, weil dort perfekte Windkonditionen oft mit lokaler Thermik helfen die Bucht klar zu halten. Was ich nun in Pissouri seit einigen Jahren erlebe, sind eher wieder kühlere Temperaturen im Frühling mit auch ausgiebigen Niederschlägen, aber dann doch auch heißen Sommermonaten und wunder bar langen spät Sommern und fantastischen Herbst Bedingungen, mit warmen Tagen bis weit in den Dezember hinein. Den ersehnten Regen für die Bevölkerung gab es Weihnachten und zu Beginn vom neuen Jahr, wo dieses Jahr alle Staudämme seit langem wieder mehrere Monate überlaufen sind. Da sagte ich noch zu den Einheimischen: „wow, nach so hohen Regenmengen, aber nicht allzu vielen Regentagen, wird es sicher einen extrem heißen Sommer geben.“ Und danach sieht es jetzt aus. Dieses Jahr gab es schon im Juni und Juli viele Hitzetage mit 40 Grad im Landesinnern und angenehmen 33-37 Grad an der Küste. Wenn es nach meiner Erfahrungswetter Regel geht, wird’s also wieder einen herrlich warmen Spätsommer und langen Herbst geben, bis weit in den Dezember hinein, darauf freue ich mich schon. 

Dass sich das Klima seit 1995 gewandelt hat, zeigen die Wetterkapriolen in Europa, früher hatten wir immer wärmer und teils viel schöneres Wetter als z.B. die Freunde in der Schweiz oder Mittel Europa. Die letzten 2-3 Jahre kam es immer öfters vor, dass mir von Bern wärmere Tagestemperaturen gemeldet wurde, als wir in Pissouri auf Zypern hatten und dies im Februar und März, ab April und Mai war es oft fast gleich, dann ab Juni wurde es wie üblich wärmer in Zypern, aber Juli und August, bringen auch in der Schweiz nun über 32 Grad, was doch früher gefühlt seltener vorkam.

Kurz und knapp: So unterschiedlich die einzelnen Radsportdestinationen auch sind, so sind die Veränderungen durch den Klimawandel doch in allen Regionen spürbar. Eine Temperaturererhöhung durch alle Jahreszeiten wird praktisch überall beobachtet. Starke Gewitter oder Hitzephasen können die Radsportaktivitäten im Sommer teilweise einschränken. Für höhergelegenden Regionen und die Übergangsjahreszeiten bietet die Erwärmung bislang meist Vorteile.

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